Centro de Artes e Cultura, Ponte de Sôr, Portugal

Pedro Boese / Martim Brion / André Tecedeiro

Eröffnung: 17. 03. 2018

Ausstellungslaufzeit: 17. 03.  -  19. 05.2018

(…) Boese zeigt uns die ortsspezifische Arbeit Satz aus sechs Modulen - Version II, die eigens für eine Ecke des Raums konzipiert wurde und aus sechs Leinwänden mit gleicher Abmessung besteht. Das vom Maler begonnene Rapport wird unweigerlich im Kopf des Betrachters vollendet und vermittelt ein Gefühl von Ordnung und Kohärenz. Der Betrachter nimmt zuerst das Muster über seine Netzhaut wahr, um es im Geiste zu vervollständigen. Die Komplementarität zwischen Gemaltem und Wahrgenommenem ist eines der Merkmale von Boeses rhythmischer und modularer Arbeit, die tendenziell eine unvollständige Struktur aufweist und gleichsam den Blick des Betrachters in bestimmte Richtungen lenkt. Aus kontrastierenden Farben und ausgewogenen geometrischen Formen aufgebaut, wird explizit gemacht, was implizit ist. Dies ist eines der Grundsätze der Theorie der Gestaltpsychologie, die besagt, dass die Wahrnehmung durch die Netzhaut nicht der Wahrnehmung des Gehirns entspricht und dass wir dazu neigen, Formen unter einer kohärenten und einheitlichen Logik zu organisieren. Diese Tendenz zur Strukturierung bildet die Grundlage für unser Erkennen von Konstellationen und ist eines der grundlegenden Elemente in Boeses Arbeit. Der Rhythmus des Rapports ist regelmäßig und befriedigt unser Bedürfnis nach Ordnung, wird jedoch offen gelassen und stellt die vorgegebene Geometrie in Frage. (…)

Laura Sequeira Falé Aus dem Ausstellungskatalog Boese, Brion e Tecedeiro, Centro de Artes e Cultura de Ponte de Sôr, 2018

Kurator: Martim Brion