Motive

Galerie Mars, Berlin

Pedro Boese / Andreas Grob

Eröffnung am Samstag 06.12.2008, 19:00-22:00

Ausstellungslaufzeit: 06.12.08 – 17.01.09

(…) Gleichzeitig gibt der Künstler Kompetenz an Betrachter und serielles Werk ab. Er dezentralisiert sozusagen das Subjekt, zieht sich selbst auf das minimale Variieren des Rhythmus zurück, und pflegt äußerst sparsame malerische Techniken. Tatsächlich ist es exakt diese gleichzeitige Ermächtigung von Betrachter und Objekt, die zu einer eigenständigen Position innerhalb der seit der Aufklärung virulent geführten Diskussion über den Charakter ästhetischer Wahrnehmung führt. Zeitgenössische Abstraktion, wie sie von Pedro Boese verstanden wird, kann und will sich in diesem ideologischen Streit nicht mehr einengen lassen. Sie kennt ihre Wurzeln, weiß um die historischen künstlerischen Positionen beiderseits des Atlantik und verschließt sich auch außereuropäischen Vorstellungen nicht.

So vermitteln die grauen Bilder der grids and grooves, deren Schönheit ihren Ursprung in der Gleichzeitigkeit von Geometrie und Ordnung, Einfachheit und Wiederholung, in Ernsthaftigkeit, Disziplin, Harmonie und Statik, Logik und Transzendenz hat, keine eindeutig bestimmte Botschaft. Sie sind offen für die vielfältigsten Erinnerungen, manche Bilder beunruhigen, einige sind extrem rational und bleiben distanziert, aber als Serie gelangen sie zu einer möglicherweise anhaltenden Synthese.

Text von Susanne Prinz.

Auszug aus dem Essay grids and grooves erschienen im gleichnamigen Folder anlässlich der Ausstellung Motive, 2008.

Kuratiert von Mickaël Faure.